Onkologische Pflege
Krebs – diese Diagnose löst bei vielen Menschen, die sich zum ersten Mal damit auseinandersetzten müssen, eine Vielzahl von Gefühlen, Befürchtungen und Ängsten aus. Dabei umfasst diese umgangssprachliche Diagnose sehr viele heterogene Krankheitsbilder, die zutreffender mit dem Begriff onkologische Erkrankung benannt werden können. Dabei steigt die absolute Fallzahl dieser Erkrankungen in der Bundesrepublik, wie der Krebsinformationsdienst auf seiner Internetpräsenz veröffentlicht.
Diese Entwicklung macht auch vor dem Klinikum Neumarkt nicht Halt und so werden auf den Stationen 2A, 2K, 3A und 5A immer mehr Patienten mit einer Krebserkrankung behandelt. Um den Patienten, welche von diesen hochkomplexen und oft lebensbedrohlichen Erkrankungen betroffen sind eine optimale pflegerische Versorgung gewährleisten zu können, bildet das Klinikum schon seit einigen Jahren Pflegepersonal zu Fachpflegekräften für Onkologie weiter.
Zur Bündelung der dabei erworbenen Kompetenzen der fachweitergebildeten Kolleginnen und Kollegen wurde auf Initiative der Pflegedienstleitung im Februar 2014 die „Fachgruppe Onkologie“ wieder ins Leben gerufen. Die Mitglieder der Fachgruppe, A. Dworschak, N. Mayer (beide Station 2A), M. Becher (Station 2K), E. Sossau (Station 3A), K. Grasser, S. Auer, S. Geitner (alle Station 5A) und T. Huber (BL 5. Stock), haben als erste Aufgabe, die für die Zentrumszertifizierung geforderte Erarbeitung eines onkologischen Pflegekonzepts in Angriff genommen. Durch die tatkräftige Unterstützung von Frau OÄ Dr. Horndasch (Med. Klinik II) und der PDL konnte dieses im März 2014 zur Rezertifizierung des Darmzentrums den externen Auditoren präsentiert werden und wurde dort sehr positiv bewertet.
Dabei soll dieses Pflegekonzept nicht als endgültig fertig gestellt angesehen, sondern vielmehr in den regelmäßigen Treffen der Fachgruppe Onkologie weiter mit „Leben“ gefüllt werden. So hat sich die Gruppe in ihren letzten Treffen u. a. mit dem Thema Körperbildstörungen bei tumorindizierten Operationen beschäftigt und das Konzept um einen entsprechenden Passus dazu erweitert.
Weiter wurde ein Konzept erarbeitet, welches die Delegation der Applikation von i. v. Zytostatika und die Punktion von Ports an onkologische Fachpflegekräfte regelt. Dieses Konzept lehnt sich an ein Modell der Uniklinik Freiburg an, wurde an unsere Gegebenheiten angepasst und u.a. aus haftungsrechtlichen Gründen dem Haftpflichtversicherer zur Prüfung vorgelegt. Dieser äußerte sich in seiner Stellungnahme erfreut über die ambitionierte Ausarbeitung des Konzepts und hatte bis auf wenige Änderungen nichts zu beanstanden. Somit konnte das Konzept im Oktober 2014 genehmigt und anschließend umgesetzt werden.
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